Interdisziplinäre Tragwerksentwicklung im Holzbau

  • Typ: Vorlesung / Übung
  • Semester: Master
  • Zeit:

    Di 15:45 - 17:15

  • Beginn: Dienstag 18.04. 9:45 - 13:00 Uhr, Geb.10.50 Raum 502 Campus Süd Lehrstuhlbibliothek Holzbau
  • Dozent:

    Prof. Dietsch / Prof. La Magna

  • SWS: 4
  • ECTS: 6
  • LVNr.: 6213803
  • Prüfung:

    Interdisziplinäre Gruppenarbeit, Prüfung anderer Art

  • Hinweis:

    Empfohlen wird der erfolgreiche Abschluss des Seminars Baustoffe und materialgerechte Konstruktionen im Holzbau.

Qualifikationsziele

Nach der Teilnahme am Modul Interdisziplinäre Tragwerksentwicklung im Holzbau sind die Studierenden in der Lage, die folgenden maßgebenden Anforderungen zu verstehen und im Planungsprozess eines Bauwerkes anzuwenden:

  • den Zusammenhang zwischen architektonischem Entwurf, Materialauswahl, Tragkonstruktion und baukonstruktiven Details zu erkennen
  • Tragwerkskonzepte aufzustellen, auf der Basis von Überlegungen zu Material, Funktion, Gestalt und Plausibilität vielversprechende Varianten herauszudestillieren und schließlich eine Tragwerksplanung in einem fortschreitenden Prozess bis zur Ausführbarkeit zu detaillieren
  • divergierende Anforderungen aus unterschiedlichen Disziplinen in ihre Tragwerksplanung zu integrieren (Teamfähigkeit und Interdisziplinarität)
  • ihre Ergebnisse präzise, klar und im Rahmen der gegebenen Zeit mit Hilfe der üblichen Präsentationsmittel (Vortrag, Pläne, Berichte, Modelle) darzustellen
  • auf entwurfsspezifische Fragestellungen im Rahmen der Zwischen- und Schlusspräsentationen anhand des bis dahin erarbeiteten Fachwissens schnell sinnvolle Antworten abstrahieren zu können
  • andere, u.a. disziplinenspezifische Perspektiven anzuerkennen, zu verstehen und daraus praktische Konsequenzen für eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit abzuleiten (unterstützt durch House of Competence)

Inhalt

Das Modul richtet sich an Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens und fördert das integrative Arbeiten der eng verknüpften Disziplinen. Es wird das konstruktive Entwerfen anhand einer jährlich wechselnden Entwurfsaufgabe geübt, die in Teams von zwei bis vier Studierende aus den unterschiedlichen Disziplinen bearbeitet wird. Jeder bringt seine speziellen Kenntnisse in den Entwurfsprozess ein, um von Anfang an gemeinsam ein detailliertes Projekt zu entwickeln. Die Gruppen werden von den Assistenten der zwei beteiligten Einrichtungen betreut. Die Tragwerksentwicklung und -planung gliedert sich in drei Phasen:

  • Tragwerkskonzept (Entwurfsplanung): Darstellung und Erläuterung der gewählten Primärtragsysteme für die einzelnen Gebäudeteile sowie Abgrenzung und Wertung gegenüber optionalen Tragsystemen
  • Ausarbeitung und Dimensionierung (Genehmigungsplanung): Gliederung des Tragwerks/Positionierung; Ermittlung der Einwirkungen, Lasten und Schnittgrößen auf das Tragwerk; Bemessung und Dimensionierung des Primärtragsystems, ggfs. Vordimensionierung weiterer notwendiger Tragelemente; Darstellung sowie Dimensionierung des Aussteifungssystems; Bemessung und Dimensionierung von ausgewählten Detailpunkten
  • Darstellung, Detaillierung und Bauplanung (Ausführungsplanung): Grundriss, Ansichten, Schnitte, ggf. Axonometrie und Präsentationsmodell des Trag- und Aussteifungssystems, Darstellung von 2-3 ausgewählten Detailpunkten, Erläuterungen zu Vorfertigung, Transport und Montage, Erläuterungen zu Möglichkeiten der Demontage/ Wiederverwendbarkeit und des Recyclings.

Die drei Phasen werden jeweils mit einer Präsentation der Zwischenergebnisse (Phasen 1 und 2) bzw. des Schlussergebnisses abgeschlossen.

Das Projekt wird vom House of Competence durch Workshops zur interdisziplinären Zusammenarbeit, Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz begleitet.

Das Modul findet wöchentlich statt. In dieser Zeit werden die einzelnen Gruppen von Mitarbeitenden der beteiligten Lehrstühle betreut. Je Gruppe sind mindestens 30 Minuten Besprechungszeit vorgesehen. Darüber hinaus werden Sammelsprechstunden mit allen Gruppen zu den globalen Fragen zu Entwurf, Konstruktion, statische Nachweisführung und Detaillierung angeboten. Ergänzend werden von den Dozierenden Impulsreferate gegeben.

Anmerkungen

Die Bearbeitung der Entwurfsaufgabe erfolgt in Teams von Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens. Für die Beratung und Begleitung der Teamarbeit kann vom HoC 1 LP für Überfachliche Qualifikationen erworben werden. Für die Anteile zur Teamarbeit, die vom House of Competence (HoC) begleitet werden, kann 1 LP für den Bereich "Überfachliche Qualifikation" oder als Zusatzleistung erworben werden.

Arbeitsaufwand

Präsenzzeiten (1SWS = 1 Std. x 15 Wochen)

  • Seminar, Korrekturgespräche, Zwischenpräsentationen: 25 Std.

Selbststudium:

  • Erarbeiten der Entwurfsaufgabe im Team: 75 Std.
  • Erstellen der geforderten Abgabeleistungen, Vorbereiten der Schlusspräsentation (Prüfungsleistung): 80 Std.

Summe 180 Std.

Empfehlungen

Lehrveranstaltung "Grundlagen des Holzbaus" (6200507); Modul Holzbau [bauiM1S12-BAUING-HB]

Literatur

Herzog, T., Natterer, J.; Holzbau Atlas, Detail Verlag, 2003
Kaufmann, H., Krötsch, S., Winter, S.; Atlas Mehrgeschossiger Holzbau, Edition Detail, 2021
Kolb, J.; Holzbau mit System, Birkhäuser Verlag, 2020